Sprachentwicklung: 6. Lebensjahr
Zusammenfassung:
Im sechsten Lebensjahr sind Kinder in der Lage, komplexe Sätze zu bilden und verstehen Sprachspiele sowie Ironie. Ihr Wortschatz ist sehr vielfältig und ähnelt zunehmend dem der Erwachsenen. Sie passen ihre Sprache je nach Gesprächspartner an und verstehen, wie sie Mimik und Gestik gezielt einsetzen können.
Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick auf die wichtigsten Meilensteine werfen.
Artikulation
Im sechsten Lebensjahr beherrschen Kinder alle Laute ihrer Muttersprache. Sie zeigen Interesse an Buchstaben und Schrift und können erkennen, mit welchem Laut ein Wort startet (z. B. „B wie Ball“). Zudem lernen sie, Wörter in Silben zu zerlegen, etwa durch Klatschen der Silben (z. B. „Vo-gel“).
Wortschatzentwicklung
Im Alter von fünf Jahren umfasst der aktive Wortschatz der Kinder etwa 4000-6000 Wörter. Sie können daher immer komplexere Geschichten und Sachverhalte verstehen und erzählen. Abstrakte Begriffe wie „Freude“ oder „Angst“ sind ihnen nun ebenfalls verständlich und sie verwenden diese.
Satzbau
Die Kinder sprechen nun größtenteils grammatikalisch richtig. Sie verwenden zunehmend den Genitiv (z. B. „Das Auto des Vaters ist neu“) und den Dativ (z. B. „Ich habe die Frau gesehen, der das Buch gehört“).
Sprachliche Interaktion
Kinder können in diesem Alter gut und verständlich über Erlebtes berichten, dabei eine klare Reihenfolge einhalten und dem Gespräch folgen. Sie setzen bewusst Mimik und Gestik ein und passen ihre Sprache an den Gesprächspartner an (z. B. bei einem Kind oder einem Erwachsenen). Zudem verstehen sie die Gefühle anderer und können diese beschreiben (z. B. „Er ist wütend, weil...“).
Disclaimer
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind in seiner Sprachentwicklung zurückliegt oder Auffälligkeiten zeigt, sollten Sie einen Kinderarzt oder einen Logopäden aufsuchen. Dieser kann eine genaue Einschätzung der Sprachentwicklung Ihres Kindes vornehmen und Ihnen bei Bedarf weiterhelfen.